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Eine Mutter bekommt meist nur ein Kind auf einmal. Der Anteil der Mehrlingsgeburten in den letzten Jahren in Deutschland lag bei etwa 1,8 Prozent der Gesamtgeburten. Der überwiegende Teil der Mehrlinge sind Zwillinge. Und die Zahl der Zwillinge hat sich seit den 1980er Jahren erhöht, was Forscher auf die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin zurückführen.

In den meisten Fällen bekommt eine Mutter also ein Kind. Und es dauert einige Monate, bis das nächste Kind zur Welt kommen kann. Menschenkinder kommen sehr unfertig zur Welt. Wir brauchen Zeit zum Reifen. Das Gehirn beispielsweise ist erst mit über 20 Jahren vollständig entwickelt. Der letzte reifende Teil des Gehirns ist der präfrontale Kortex.

Das bedeutet auch, dass wir als Kinder auf die Unterstützung durch Erwachsene angewiesen sind. Denn als Kinder können wir noch nicht alles, was zum Überleben oder auch für das Zurechtkommen in unserer Gesellschaft wichtig wäre.

Somit ist es verständlich, dass eine Frau meist nur ein Kind auf einmal auf die Welt bringt. Und frühestens neun Monate später kommt das nächste Geschwisterkind. So sorgt die Natur dafür, dass die Herausforderung für die Eltern nicht zu hoch werden. Denn je jünger die Kinder sind, umso mehr Unterstützung brauchen sie.

Und was machen wir im Kindergarten und in der Krippe? Da ist sind zwei Fachkräfte für 10 jüngere Kinder oder 20-25 Kinder zwischen drei und sechs Jahren verantwortlich. Das heißt, fünf Kinder unter drei Jahren pro Erwachsene oder 10 bis 12.5 Kinder über drei Jahren.

Dieses Verhältnis von kleinen Kindern zu Erwachsenen hat die Natur für uns nicht vorgesehen. Kann es sein, dass eine Erwachsene gar nicht gut für so viele Kinder gleichzeitig sorgen und sie unterstützen kann?